
Stand: 09.12.2022 19:42
Im Streit um Schlick an der Elbe trafen sich am Freitag Vertreter aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Hamburger Senatsrathaus. Auf dem Slime-Gipfel wurden offenbar keine Fortschritte erzielt, aber die Gespräche müssen fortgesetzt werden.
Die Staatssekretäre aus Hannover und Kiel saßen länger als erwartet mit den Hamburger Staatsräten zusammen. Nach Angaben des Hamburger Senats verliefen die Verhandlungen konstruktiv. Mögliche Lösungen für die Frage, wo Hamburg und der Bund den Klärschlamm künftig deponieren könnten, wurden sondiert.
Was tun mit Schleim?
Bisher hat die Hamburg Port Authority (HPA) ihre Bagger bei Helgoland in Schleswig-Holstein gelöscht. Und Wedel nahe der Landesgrenze. Ab Januar will Hamburg seinen Klärschlamm unbedingt nahe der Insel Scharhörn vor Cuxhaven deponieren. Andererseits drohte Niedersachsen mit rechtlichen Schritten und auch Schleswig-Holstein meldete rechtliche Bedenken an.
Ziel: Eine Lösung, die von allen unterstützt werden kann
Die Verhandlungen zwischen den Vertretern der jeweiligen Staaten sollen in Kürze fortgesetzt werden. Ziel sei eine von allen getragene Lösung, hieß es nach dem Schlammgipfel im Rathaus. Auch das Bundesverkehrsministerium will sich einmischen.
Hamburg sieht die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens gefährdet
Ab dem 1. Dezember dürfen Schiffe in Richtung Hamburger Hafen nur noch durch seichtere Wasserführung fahren. Die Entscheidung wurde von der Bundesdirektion Wasserstraßen und Schifffahrt im November getroffen, weil sich zu viel Schlick und Sand in der Elbe abgesetzt hatte. Die Regelung gilt bis mindestens 30. November 2023. Das bedeutet, dass große Containerschiffe in einem Jahr weniger Frachtraum haben und teilweise nur mit reduzierter Ladung einlaufen können. Die Hafenwirtschaft und auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) Daher sehen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens gefährdet.
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In Hamburg vertieft sich die Debatte um die Elbe
Unterdessen wird in Hamburg über die Sinnhaftigkeit der Elbvertiefung debattiert. Die rund 800 Millionen Euro teure Maßnahme sollte sicherstellen, dass Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 14,5 Metern jederzeit Hamburg anlaufen können. Einige Monate nach dem Abschluss ist dies nicht mehr möglich. Die Hamburger Grünen erklärten die Elbvertiefung daher für gescheitert. Und in letzter Zeit gab es eine hitzige Debatte über die Frage der Staatsbürgerschaft. Umweltverbände wie NABU, BUND und WWF fordern ohnehin ein Umdenken. Sie hatten bereits die Ausbaggerung der Elbe beanstandet und eine dauerhafte Ausbaggerung als ökologisch bedenklich angesehen. „Das sinnlose Bohren muss beendet werden, bevor die Umweltschäden repariert werden können“, sagten sie.
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