
GottDer Nationalspieler x Dietmer Hamann beantragte nach der Vorrunde der deutschen Nationalmannschaft die Ablösung von Bundestrainer Hansie Flick. „Ich halte es für ausgeschlossen, dass wir nach diesem Misserfolg mit dem Trainer weitermachen können“, sagte Hamann am Freitag dem Pay-TV-Sender Sky.
Das frühe Scheitern sei „das Ende einer großen Fußballnation“. Insgesamt stellte der Künstler dem Deutschen Fußball-Bund eine unbefriedigende WM-Urkunde aus. „Es war erbärmlich, wie wir uns verkauft haben – auf und neben dem Platz. Ich sehe keinen Grund, dass wir in dieser Konstellation weitermachen“, sagte der 49-Jährige.
Seit zwei Jahren gelingt es Flick nicht, eine konkurrenzfähige Mannschaft zu bilden. „Es ist die Rolle des Trainers, zu sehen, welche Spieler zueinander passen. In den drei Spielen hat es mich nicht beeindruckt, dass elf Spieler auf dem Platz standen, die am deutschen Trikot durchs Feuer gehen würden“, kritisierte Hamann und fügte hinzu: „Wenn ich es nicht kann, welchen Glauben sollte ich haben. Werden sich die Dinge in den nächsten 18 Monaten verbessern?“ Bereits im Sommer 2024 rückt die Heim-EM näher.
10:50 Uhr: Lineker macht sich über Deutschland lustig
Gary Lineker konnte nicht anders, als auf das deutsche Team zu zeigen. Der frühere englische Nationalspieler änderte nach der deutschen WM-Blamage in Katar seine legendäre und oft zitierte Linie.
Lineker begann mit einem Satz, den er 1990 nach der Niederlage im WM-Halbfinale gegen Deutschland sagte: „Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einem Ball hinterher und am Ende gewinnen immer die Deutschen“, schrieb er auf Twitter und schrieb fügte dann süffisant hinzu: “Wenn sie die Gruppenphase überstehen.” Er hat auch ein Video gepostet, in dem er und zwei ehemalige britische Profis, Micah Richards und Alan Shearer, in schallendes Gelächter ausbrechen.
Gary Lineker war amüsiert über das deutsche Ende
Bildnachweis: Tim P. Whitby/WireImage
Auch für den umstrittenen Siegtreffer der Japaner gegen Spanien hatte Lineker eine Pointe parat. Nach der knappen Entscheidung, ob der Ball vollständig hinter der Linie war, als Kaoru Mitoma ihn überquerte, postete Lineker ein Foto des legendären Wembley-Tors bei der Weltmeisterschaft 1966. Er fügte hinzu: „Definitiv über der Linie.“ Landete klar auf der Torlinie, aber das Tor zählte trotzdem.
10.30 Uhr: Belgien sucht einen Trainer
Während das deutsche Team noch über die Konsequenzen eines erneuten Ausscheidens aus der Vorrunde sinniert, ist Belgien bereits einen Schritt voraus. Die Road Devils stehen vor einem Neuaufbau ihres in die Jahre gekommenen Kaders und müssen sich nach einem neuen Trainer umsehen. „Roberto hinterlässt mit seinem Team ein riesiges Vermächtnis für künftige Generationen des belgischen Fußballs“, sagte Verbandspräsident Peter Bossart nach dem spontanen Rücktritt von Roberto Martins als Nationaltrainer und Technischer Direktor des belgischen Fußballverbands RBFA. Der 49-jährige Spanier trat unmittelbar nach dem 0:0-Unentschieden am Donnerstag gegen Kroatien bei Al-Rajan zurück. Erstmals seit 1998 schied Belgien in der Vorrunde durch einen verpassten Sieg im letzten Gruppenspiel aus einer WM-Endrunde aus.
08.58 Uhr: Klinsmann: „Orkan kommt“
Für Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft in der Qualifikationsrunde eine „große Enttäuschung“. Der Deutsche Fußball-Bund beginnt nun mit der Analyse und alles wird lückenlos in Frage gestellt, während ein Orkan durch die deutschen Medien wütet. Die nächsten Tage werden sehr, sehr schwierig“, schrieb der Weltmeister von 1990 in seiner Newsletter-Kolumne für die britische BBC.
“Deutschland hat es nicht verdient, zu bestehen”, schloss Klinsmann. Die Mannschaft sei „in allen drei Gruppenspielen zu unberechenbar“ gewesen und habe im Angriff die nötige Effizienz vermisst. Die Heim-EM 2024 kann bei der Neuausrichtung helfen. „Deutschland hat jetzt anderthalb Jahre Zeit, sich auf die EM vorzubereiten. Das kann gut sein, es kann helfen, sich neu zu orientieren“, sagte Klinsmann.
8.19 Uhr: Luis Enrique sauer trotz Fortschritt
Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique war trotz Erreichens des Achtelfinals nüchtern. „Ich habe nichts zu feiern, ich bin überhaupt nicht zufrieden. Wenn Japan noch zwei Tore gebraucht hätte, hätten sie diese für uns geschossen“, sagte der 52-Jährige nach der 1:2 (0:1)-Niederlage die Asiaten am Donnerstagabend. „Wir haben uns für das Achtelfinale qualifiziert, das war das Ziel. Aber nicht so.“
Luis Enrique war überhaupt nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft
Quelle: dpa/Li Ga
Der Trainer der Spanier sprach angesichts der beiden Gegentore direkt nach der Pause von “zehn Minuten Panik”. “Fußball ist manchmal ein unerklärlicher Sport”, sagte er. Enrique zufolge habe er nicht gemerkt, dass sein Team inzwischen drei Minuten lang ausgeschieden sei – Costa Rica führte im entsprechenden Spiel gegen Deutschland mit 2:1. „Wie? Wir waren draußen?“, antwortete Luis Enrique auf eine entsprechende Frage auf der Pressekonferenz. “Ich wusste es nicht, ich war auf das Spiel konzentriert.” Sonst hätte er „einen Herzinfarkt erlitten“.
7:54 Uhr: Großer Jubel in Japan
Japans nächster großer Coup begeisterte auch die lokale Bevölkerung. Trotz ungünstiger Anstoßzeit (04:00 Uhr Ortszeit Tokio) feierten viele Menschen am Freitagabend den 2:1 (0:1)-Erfolg gegen Spanien, der Japan den Gruppensieg und die DFB-Elf den Vorrundensieg bescherte. Die Sportzeitung Nikan Sport berichtet in einer Sonderausgabe über den unerwarteten Erfolg. Diese konnten bei Druckern in sogenannten Convenience Stores im ganzen Land bezogen werden, die 24 Stunden am Tag geöffnet haben und an fast jeder Kreuzung zu finden sind. An der weltberühmten Kreuzung in Tokios angesagtem Stadtteil Shibuya strömten die Fans zu den Plätzen, wo sie das Spiel im Fernsehen verfolgten und nach dem Sieg jubelten.
7.32 Uhr: Abfahrtsplan des DFB-Teams
Die deutsche Nationalmannschaft fliegt am Freitag um 14.30 Uhr Ortszeit (12.30 Uhr MEZ) nach dem Scheitern der WM aus Doha zurück nach Frankfurt. Das gab der DFB wenige Stunden nach dem Gruppen-K.o. in Katar bekannt. Die Ankunft in Deutschland wird am Abend erwartet.
DFB-Präsident Bernd Neudorf wird vor dem Abflug mit der Mannschaft sprechen und gegenüber Medienvertretern ein Statement abgeben. Voraussichtlich wird sich der 61-Jährige auch zur Zukunft von Bundestrainer Hennessy Flick und DFB-Geschäftsführer Oliver Bierhoff äußern. Konkrete Personalentscheidungen gab es in der Nacht nach dem 4:2-Sieg gegen Costa Rica, der nicht zur Qualifikation für das Achtelfinale reichte, nicht.