Wird aus dem Hotel Holl eine große Asylunterkunft?

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aus: Elke Robert

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Das Hotel Holl in Schongau steht zum Verkauf.  Der Schongauer Unternehmer Nico Osenstätter verhandelt, ob dort Asylunterkünfte möglich sind.  Umsetzung in kürzester Zeit
Das Hotel Holl in Schongau steht zum Verkauf. Der Schongauer Unternehmer Nico Osenstätter verhandelt, ob dort Asylunterkünfte möglich sind. © Hans-Helmut Herold

Hotel Holl in Schongau als Unterkunft für Asylbewerber? Nico Osenstätter bekräftigt sein Kaufinteresse, allerdings ist noch unklar, ob das Projekt realisierbar ist. Schongau sieht eine Bürgerinitiative, die erbittert gegen die Größe des Osenstätter Asyls in Peiting kämpft.

Schongau – Ein Unternehmer aus Schongau steht derzeit unter Beschuss. Nico Osenstätter ist mit seiner Firma „Friends Living Verwaltungs GmbH“ bereits Bauherr einer Heimstätte für maximal 144 Personen in Peitinger – und erhält einen ziemlich starken Schub von der Peitinger Bürgerinitiative (BI) „Praxisintegration – Schwerpunkt vermeiden “. BI will deutlich weniger Flüchtlinge im Wohngebiet unterbringen als geplant.

Vorwurf der Bürgerinitiative: Nico Osenstätter ist nicht gesprächsbereit

Vorwurf gegen den Baumeister aus Schongau: Er war nicht gesprächsbereit. Den Grund haben die Peitinger jetzt verraten: „Der Investor ist offenbar mit einem neuen Asylprojekt beschäftigt.“ Osenstätter plant eine weitere Asylunterkunft im zum Verkauf stehenden Hotel Holl in Schongau – für etwa 90 Personen. „Bislang hat sich der Investor immer als Helfer in der Not präsentiert. Die Unterbringung von Asylbewerbern scheint jedoch zunehmend ein lukratives Geschäft zu sein“, so Florian Kaiser und Sven Schramm in einer Pressemitteilung.

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Unterkünfte in Peitinger reduzieren, aber Flüchtlinge in Schongau unterbringen?

Die Bürgerinitiative schlägt vor, die Chance in Schongau zu nutzen, um in Peiting eine vernünftige Lösung zu schaffen. „Wenn nur halb so viele Menschen in der Peitinger Seestraße und die andere Hälfte in Schongau angesiedelt sind, dann schafft das um beide Standorte herum ein sozialverträgliches Umfeld, in dem Integration besser gelingen kann“, sagt Kaiser. Allerdings müsste der Investor bei steigender Auslastung auf höhere Erträge verzichten. „Wir sind gespannt, ob Herr Osenstätter und das Landratsamt dafür offen sind“, ergänzt Schramm. “Eigentlich ist es eine Win-Win-Situation.”

Osenstätter bestätigt, dass er über den Kauf des Hotels nachdenke

Im Gespräch mit SN bestätigte der Unternehmer, dass er am Kauf des Schongau Hotels interessiert sei, aber noch viele Fragen offen seien – zum Beispiel, wie viele Menschen in Hollberg untergebracht werden können. „Aber ich wäre nicht gegen Hilfe“, macht er auf die angespannte Lage aufmerksam, dass dringend Wohnraum für Flüchtlinge benötigt wird. Wenn es nach ihm geht, kann alles schnellstmöglich vertraglich geregelt werden. “Je schneller desto besser.”

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Osenstätter wehrt sich gegen die Vorwürfe der Peitinger Bürgerinitiative

Was Osenstätter aber auch deutlich macht: Es geht um zusätzlichen Raum für Schongau, nicht um eine Verkleinerung der Flüchtlingsunterkunft in Peiting. Er möchte sich auch privat als Investor engagieren, nicht in der gleichen Firma wie in Peiting. Er widerspricht vehement den Aussagen von BI, dass sie an den Mietern Geld verdienen werden.

Wie viele Flüchtlinge untergebracht werden, ist nicht seine Entscheidung, sondern die Entscheidung der Regierung oder des Landratsamtes. „Ich bin nur Bauherr, stelle die Immobilie zur Bebauung zur Verfügung und vermiete sie für 20 Jahre.“ Normalerweise sei er immer offen für lösungsorientierte Gespräche, bisher werde er aber nur angegriffen.

Auch im Landratsamt bestätige man die Gespräche, ob die Unterbringung machbar sei, könne aber noch nicht beurteilt werden

Das Landratsamt Weilheim-Schongau bestätigt, dass es Gespräche zum Hotel Holl gegeben habe. „Ob dies tatsächlich machbar ist, lässt sich derzeit aber noch nicht abschätzen“, sagte der Sprecher. Dass dort Platz für 90 Personen sein könnte, ist unrealistisch.

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Die Zuwanderungsraten nach Deutschland würden eine ausreichende Unterbringung von Asylsuchenden und ukrainischen Kriegsflüchtlingen erforderlich machen. Jedes Mietobjekt ist ein Einzelfall und sollte im Zusammenhang mit Unterkünften in der jeweiligen Gemeinde betrachtet werden. Die Unterkunft in Peiting ist davon nicht abhängig.

Die Stadt Schongau wurde bisher überhaupt nicht informiert

Über die Stadt Schongau ist vorerst nichts bekannt: “Von diesen Plänen höre ich zum ersten Mal”, sagt Vize-Bürgermeisterin Daniela Puzzovio. Der Platz für Flüchtlinge ist sicherlich sehr wichtig, aber der Wegfall des Hotels ist für den Schongau-Tourismus äußerst negativ.

Das BI Peiting hat bereits einen Bürgerantrag gestartet. Der Stadtrat wird sich am 6. Dezember noch einmal ausführlich damit befassen. Im September stimmte der Peitinger Gemeinderat dem Projekt mehrheitlich zu.

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