Wie eine Norddeutsche nicht nur den Mainbernheimern Bücher faltet

Antonia Zimmer ist in Meinbernheim nicht so leicht zu finden. Sie ist weder im Telefonbuch noch auf der Website verzeichnet. Hat man den Buchbinder nach einigem Suchen und Forschen in der evangelischen Kirche im Zentrum gefunden, steht man vor einem alten zweistöckigen Haus, dessen Fenster liebevoll geschmückt sind: Weihnachtsmotiv oben, das Ergebnis sind Zimmers Nachbildungen.

Sie faltet nicht nur Buchseiten zu unterschiedlichen Motiven, sichtbar auf dem Buchrücken, oder faltet Buchseiten zu Objekten. Sie ist sehr nützlich beim Nähen, und sie malt und schreibt gerne.

Ein unordentliches Nähzimmer

Im Erdgeschoss des Hauses hat er eine Nähstube eingerichtet. Nähmaschinen, Bügeleisen, Stoffe, Garnrollen, Hülsen mit Knöpfen, Bänder und allerlei Schachteln mit unterschiedlichem Inhalt prägen den kleinen Raum. Hier im „kreativen Chaos“, wie sie es nennt, fühlt sie sich wohl, kann in Ruhe arbeiten und ungestört denken.

Ganz oben im ersten Stock befindet sich eine weitere Bastelecke mit vielen Perlen, Papier und Werkzeugen. Im Moment liegt alles etwas auf Eis, da Familie Zipmer das Haus von Grund auf renoviert. Das alte Geländer wurde bereits in Dunkelblaugrau und Weiß neu gestrichen. Die Treppe wartet auf einen neuen Bezug, Lieferprobleme verzögern alles etwas, aber das neue Bett steht schon mitten im Flur.

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Innere Unruhe als Motivation

Aber Antonia Zimmer verlässt den Schritt nicht, sie beginnt den Tag mit einem Cappuccino, stürzt sich dann in ihre Aktivitäten, eine innere Unruhe treibt sie an, sie kann nicht gut sitzen. Im Gespräch ist sie emotional und kann viele Geschichten aus ihrem Leben erzählen, die nicht immer positiv sind. Aber mit Mitte fünfzig hat sie sich ihre eigene Fröhlichkeit bewahrt, und man konnte über sie lachen.

Geboren und aufgewachsen ist er in Nordenham, gegenüber von Bremerhaven an der Wesermündung. Der Leuchtturm auf seiner Visitenkarte zeugt von seiner Verwurzelung in dieser Landschaft.

Dann kam sie nach Franken, wo sie heute mit ihrem Mann Mike lebt, ihrem Fels in der Brandung, ohne den sie die Höhen und Tiefen nicht gemeistert hätte. Sie war eigentlich Sozialarbeiterin und arbeitete an ihrer Karriere, indem sie die Kinder von Angehörigen des US-Militärs förderte.

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Es war eine intensive Zeit, und auch heute noch hält sie, die selbst keine eigenen Kinder hat, Kontakt zu ihren damaligen Unterstützern, ihre Eltern sind oft tage- oder wochenlang in Manöver eingebunden. Sie ging damals gerne ins Kino, Audrey Hepburn war ihr absoluter Star und ihre Bilder hingen in ihrem Atelier. Sie zieht auch Porträts von Buchseiten, die sie faltet und sorgfältig ausschneidet.

Den Schnitt eines Buches zu gestalten – also dort, wo die Seiten sichtbar sind – ist nicht einfach. Sie brauchen ein Buch, das mindestens 21 Zentimeter hoch ist und eine gewisse Papierqualität hat, nicht zu dünn und nicht zu dick. Es sollte mindestens 400 Seiten umfassen.

Als Werkzeuge verwendet Antonia Zimmer ein Geodreieck, einen Prägestift, einen Bleistift, eine Pinzette, eine Pinzette, einen Falzbein und einen Brieföffner. Dann kommt eine Vorlage ins Spiel. Jede Seite des Buches muss zuerst graviert, dann gefaltet und markiert werden. Dann schneiden und falten Sie von der Seite bis zur Markierung. Die Lücke im Papier ist Teil des Motivs, das später am Buchrand erscheint.

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Schnelle Finger sind Voraussetzung

Während das Buch 400 Seiten hat, sind 200 zu verarbeitende Blätter kein sehr schneller Prozess. Sie können das Buch trotzdem lesen. „Man braucht schnelle Finger und eine ruhige Hand“, sagt er. Gutes Tageslicht ist wichtig und eine gute Konzentration. Manchmal macht sie Dinge aus Büchern, indem sie die Kunst der Schattenfaltung anwendet.

Beim Nähen legt sie viel Wert auf Upcycling: Sie verwendet alte Wachstuchtischdecken, die sich für Automüllsäcke, Hundemäntel oder Hundebetten wiederverwenden lassen. Sie näht Läufer und Taschen aus alten Jeans. Und wenn der Ehemann abends nach Hause kommt, sind sie damit beschäftigt, das Haus zu renovieren.



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