
Aktualisiert am 10.12.2022 um 22:30 Uhr
- Es fühlte sich an wie ein Endspiel: England und Frankreich in einer hochkarätigen Begegnung.
- Nach einem verwandelten ersten Elfmeter verpasste Harry Kane dann den entscheidenden Freistoß.
- Frankreich hat noch eine Chance, den Weltmeistertitel zu verteidigen.
Frankreichs Sky-Spieler verlängerten Englands langes und qualvolles Titeltrauma auf mindestens 58 Jahre. Der Weltmeister gewann am Samstagabend das letzte WM-Viertelfinale in Katar gegen die Three Lions mit 2:1 (1:0) und spielt am Mittwoch gegen Marokko um den Einzug ins Finale. Orléans Choumani (17.) und Olivier Giroud (78.) trafen vor 68.895 Zuschauern im Al-Bayt-Al-Chour-Stadion für die Équipe Tricolore von Trainer Didier Deschamps, Englands Rekordkapitän Harry Kane gelang nur vorübergehend der Ausgleich. Elfmeter (54.). . In der 84. Minute verschoss der 29-Jährige einen zweiten Elfmeter.
Nachdem die Engländer im vergangenen Jahr das EM-Finale in Wembley verloren hatten, gingen sie wie so oft früher als sie wollten. Ihren letzten großen Turniertitel gewannen die Three Lions 1966 im Finale gegen Deutschland, das noch schwarz auf weiß übertragen wurde. Frankreich hingegen tritt in die Fußstapfen der legendären brasilianischen Auswahl, die als letzte Mannschaft den WM-Sieg von 1962 direkt wiederholen konnte.
„Come on, England“: Britische Fans heizen das Wüstenstadion ein
Die britischen Fans waren meist in der Wüstenzelt-Modellarena. Immerhin war “Come on, England” viel lauter zu hören als “Allez, les Bleus”. Die beiden Ministerpräsidenten
Es sieht nicht nach England in der Anfangsphase aus. Gareth Southgates Auswahl lief ideenlos im Spielaufbau – und leistete sich ungewöhnlich viele Fehler. Frankreichs Geschwindigkeitssturm nutzte dies gnadenlos aus.
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Der unaufhaltbare
Der Stürmer von Tottenham Hotspur testete in der 21. und 29. Minute seinen Klubkollegen Hugo Lloris im französischen Tor und war nun präsenter. Das Three Lions-Spiel sah nicht mehr ganz statisch aus, auch Jude Bellingham hatte mehr Ballaktionen. Kurzzeitig hofften die Engländer auf einen Elfmeter, als ein Duell zwischen Bayern-Profi Dewitt Afmakano und Kane an der Strafraumkante per Videobeweis überprüft wurde. Schiedsrichter Wilton Sampaio (Brasilien) unterbrach das Spiel lange, aber es gab keinen Elfmeter.
In dieser Phase des Duells der beiden “Weltklassespieler” (Southgate) ist Mbappe knapp hinter Kane zurückgeblieben. Sein Schuss in der 40. Minute ging deutlich über das englische Tor. Doch das musste dem 23-Jährigen nichts bedeuten. Gegen Polen konnte der Pariser Stürmer nach Angaben seines Trainers Deschamps im Achtelfinale nicht ganz überzeugen – erzielte aber dennoch zwei Tore.
Captain Kane wurde zum tragischen Helden des Spiels
Der Rückstand zur Halbzeit war ein schlechtes Omen in der spannenden Geschichte des englischen Fußballs: Noch nie hatten die Three Lions ein WM-Spiel mit Rückstand zur Halbzeit gewonnen. Bellinghams Abwehrversuch wurde kurz nach Wiederanpfiff von Lloris über die Latte geschoben (47.). Doch dann gab es einen Elfmeter für England. Chowmani schlug Bokayo Saka im Strafraum von den Füßen und Kane nutzte die Gelegenheit bei seinem elften WM-Auftritt als englischer Kapitän. Der 29-Jährige zog mit seinem 53. Tor für England mit Rekordtorschütze Wayne Rooney gleich.
Die Briten steigerten sich dadurch und verdienten Mitte der zweiten Halbzeit den zweiten Treffer. Harry Maguire (70.) und Saka (71.) verpassten aussichtsreiche Chancen. Giroud strafte den Chancenmangel zu Beginn der Schlussphase: Englands Schlussmann Jordan Pickford konnte den ersten Versuch des 36-Jährigen zwar neutralisieren (77.), beim zweiten Tor war er aber machtlos.
Eine heftige Verteidigung von Theo Hernandez, die erneut vom Videoassistenten überprüft wurde, führte zum zweiten Elfmeter. Kane legte den Ball ruhig ab – und schoss gut drüber. Als Marcus Rashford in der Nachspielzeit einen Freistoß knapp über die Latte feuerte, lief England aus. (best/dpa)

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