Verkehr – Berlin – Teil der Friedrichstraße ab Montag für Autos wieder dicht – Wirtschaft

Berlin (dpa/bb) – Teile der Berliner Friedrichstraße sind seit Montagmorgen Fußgängerzone. Die behördlich notwendige „Wiederweihungsverfügung“ wurde laut Verkehrsverwaltung am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht und gilt damit ab Montag. Der entsprechende 500 Meter lange Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße wird dann dauerhaft für den Autoverkehr gesperrt. Radfahrer sollten die parallel verlaufende Charlottenstraße nutzen, die seit vergangenem November als Fahrradstraße gilt.

Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) kündigte die Maßnahme am vergangenen Mittwoch mitten im Wahlkampf an – und löste innerhalb der Koalition viel Kritik aus.

Laut Mobilitätsverwaltung soll es zunächst eine einwöchige Umstellungsphase geben. Unter anderem sollen Sitzgelegenheiten eingebaut werden. Informationspunkte an den Eingängen zur Fußgängerzone sollen die dort geltenden Regeln erläutern. Ab Montag gilt zudem ein Parkverbot auf dem Abschnitt. Auch für das Frühjahr ist eine Begrünung geplant. In einem weiteren Schritt ist eine langfristige Neugestaltung des autofreien Teils anzugehen, die nach Einschätzung von Jarasch mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.

Auch Lesen :  Quartalszahlen: AMDs Gewinn verpufft durch Ryzen und Xilinx

Der Abschnitt, der nun zur Fußgängerzone wird, war bereits seit August 2020 im Rahmen einer Verkehrsprobe für Autos gesperrt. Damals wurden für Radfahrer in beiden Richtungen breite Radfahrstreifen in der Mitte der Fahrbahn angelegt. An den Seiten wurden Sitz- und Ruhezonen für Fußgänger geschaffen. Das Projekt wurde im Oktober 2021 abgeschlossen. Das Fahrverbot blieb jedoch auch nach Ende des Versuchs bestehen.

Auch Lesen :  Den Winter vorhersagen? Das ist: kompliziert - Wissenschaft

Das Verwaltungsgericht Berlin hat der Klage stattgegeben. Ende November wurde der Autoteil wieder freigegeben. Jaraš kündigte jedoch sofort an, sie in eine Fußgängerzone umzuwidmen.

Dagegen hat es in der vergangenen Woche bereits deutliche Proteste gegeben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin warf Jaraš Aktionismus vor. CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner bezeichnete die Fußgängerzonen-Entscheidung als Fehler und FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja als „den nächsten Schlamassel“ gegen „jeden Widerstand und gegen die Interessen der lokalen Bevölkerung“.

Auch Lesen :  Tiger gegen Hai - Sport

Der Gewerbeverband Berlin-Brandenburg (HBB) kritisierte die Entscheidung als Wahlkampf und als verpasste Chance für eine gemeinsame Gestaltung der Mitte Berlins. Gemeinsam mit dem Berliner Hotel- und Gaststättenverband und dem Aktionsbündnis Save Friedrichstraße will die HBB am Montag über die Auswirkungen auf Gewerbetreibende und Anwohner informieren.

Die regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) bezeichnete die kurzfristige Ankündigung der Fußgängerzone als leichtfertigen Alleingang des Senators und warf Jaraš vor, sich im Senat nicht darauf geeinigt zu haben.

© dpa-infocom, dpa:230129-99-403814/3

Source

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button