
Das Respiratory-Syncytial-Virus befällt die oberen und unteren Atemwege. Es ist die häufigste Ursache für Infektionen der Atemwege, insbesondere bei Frühgeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Weil ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist, kommt es immer wieder zu schweren Verläufen, die sehr selten sogar zum Tod führen. Auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Bei gesunden Jugendlichen und Erwachsenen verläuft eine RSV-Infektion meist harmlos. Da RSV auch in der kalten Jahreszeit häufiger auftritt und nahezu die gleichen Symptome aufweist, ähneln sich die beiden Infektionen im klinischen Bild.
Die Symptome einer RSV-Infektion können unterschiedlich stark ausgeprägt sein – die Infektion kann von einer einfachen Atemwegserkrankung mit Husten, laufender Nase und etwas Fieber bis hin zu einer schweren Lungenentzündung reichen, die eine Beatmung erfordert. Die Infektion kann jedoch symptomlos verlaufen (asymptomatisch). Eine RSV-Infektion bei Säuglingen kann insbesondere in den ersten Lebensmonaten zu einer gefährlichen Bronchitis, einer Lungenentzündung oder einer gleichzeitigen Entzündung der Luftröhre und der Bronchien (Tracheobronchitis) führen. Zu Beginn der Infektion treten eine laufende Nase, trockener Husten und manchmal Halsschmerzen auf. Nach ein bis drei Tagen können auch die unteren Atemwege (Bronchien, Lunge) betroffen sein – mit stärkerem, produktivem Husten, Atemnot und sogar Atemnot. Der Allgemeinzustand kann sich deutlich verschlechtern: Betroffene Kinder wollen nicht trinken und essen, müssen sich übergeben, werden schwach – und leiden unter Atemnot bis hin zur Atemnot. In schweren Fällen sind die Bronchiolen verengt und verstopft, was das Atmen erschwert („silent obstruction“) – dazu kommt eine beschleunigte Atmung und eine schlechte Sauerstoffsättigung mit einer bläulichen Verfärbung der Haut. Da die Symptome der Betroffenen sehr unterschiedlich sind und sich schnell verschlimmern können, können die Betroffenen wiederholte Arztbesuche oder eine stationäre Beobachtung im Krankenhaus benötigen.
RS-Viren werden hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen. Viren gelangen über die Bindehaut der Augen oder die Schleimhaut der Nase in den Körper. Es wird angenommen, dass eine Infektion auch durch kontaminierte Gegenstände, Oberflächen und Hände erfolgen kann. Beispielsweise kann das Virus bei Husten oder Schnupfen 20 Minuten auf den Händen, 45 Minuten auf Papierhandtüchern und bis zu mehreren Stunden auf Kunststoffoberflächen überleben. Menschen ohne oder mit geringen Symptomen können das Virus unbemerkt übertragen – ebenso wie Kinder, die bereits passiv geimpft wurden. Grundsätzlich können Menschen jeden Alters mit RS-Viren infiziert werden. Keine Langzeitimmunität. Erwachsene, insbesondere diejenigen, die regelmäßig Kontakt zu kleinen Kindern haben, infizieren sich oft mehr als einmal.
Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und acht Tagen. Infizierte können RSV einen Tag nach der Ansteckung passieren – noch bevor sich Symptome entwickeln. Infizierte mit gesundem Immunsystem sind in der Regel bis zu acht Tage ansteckend. Früh- und Neugeborene sowie Babys mit geschwächtem oder geschwächtem Immunsystem können jedoch innerhalb weniger Wochen ansteckend werden.
RSV ist besonders gefährlich für Frühgeborene und Kinder mit vorbestehenden Lungenerkrankungen oder bestimmten Herzfehlern. Jungen werden doppelt so häufig wegen RSV ins Krankenhaus eingeliefert wie Mädchen. Aber auch Hochrisikopatienten mit chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen sowie immungeschwächte oder immunsupprimierte Patienten jeden Alters haben ein besonders hohes Risiko, bei einer RSV-Infektion eine schwere Lungenentzündung zu entwickeln. Eine häufige Komplikation einer RSV-Infektion ist die akute Mittelohrentzündung. Als Langzeitkomplikation nach einer RSV-Infektion kann eine Übererregbarkeit der Atemwege (bronchiale Hyperreaktivität) zu einer paroxysmalen Bronchokonstriktion mit Keuchen, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und Husten führen.
Mindestens die Hälfte im ersten Lebensjahr und fast alle Kinder bis zum Ende des zweiten Lebensjahres haben mindestens eine RSV-Infektion durchgemacht. Aber dann sind Sie nicht immun gegen das Virus. Reinfektionen sind häufig – vor allem Erwachsene, die regelmäßig Kontakt zu kleinen Kindern haben, infizieren sich immer wieder. Bei Kindern kann eine RSV-Reinfektion wiederum die unteren Atemwege betreffen – ist aber in der Regel weniger schwerwiegend als die Erstinfektion. Die Krankheit dauert etwa drei bis zwölf Tage – der Husten kann jedoch vier Wochen und länger anhalten. Bei Erwachsenen verlaufen RSV-Infektionen oft asymptomatisch oder treten mit grippeähnlichen Symptomen wie Müdigkeit, laufender Nase, unproduktivem Husten, möglicherweise Bronchitis oder Atemwegserkrankungen mit Fieber auf.
Kinder unter einem Jahr mit einer fieberhaften Erkältungsinfektion und Kinder mit hohem Fieber für mehr als drei Tage sollten einen Arzt aufsuchen. Kurzatmigkeit, schnelles und schweres Atmen oder knisternde Atemgeräusche sind die Warnzeichen, dass Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten. Gleiches gilt, wenn Kinder aufhören zu trinken oder bis zum Erbrechen husten. Bereits Kleinkinder unter drei Monaten können schwer erkranken, wenn sie noch kein Fieber haben, aber allgemein antriebslos wirken und das Trinken verweigern.
Erkrankte sollten ausreichend trinken und versuchen, ihre Atemwege möglichst frei zu halten, zum Beispiel durch Nasenspülungen und Nasentropfen. In schweren Fällen ist Krankenhaussauerstoff oder sogar mechanische Beatmung erforderlich. Bis heute gibt es weder einen Impfstoff noch ein wirksames Medikament gegen RS-Viren. Für besonders gefährdete Kinder gibt es laut RKI aber eine präventive Antikörpertherapie.
Bisher ist noch kein Impfstoff zur aktiven Immunisierung zugelassen. Während der RSV-Saison steht ein einmal monatlich verabreichter Antikörper (Palivizumab) nur zur passiven Immunisierung von Niedrigrisikopatienten zur Verfügung. Die maximale Schutzwirkung wird jedoch erst nach der zweiten Dosis erreicht. Die Einhaltung guter Hygienepraktiken wie regelmäßiges Händewaschen, hygienisches Husten und Niesen sowie das Reinigen von Kinderspielzeug und anderen kontaminierten Gegenständen kann das Infektionsrisiko minimieren. Infizierte Kinder sollten öffentliche Einrichtungen wie Kitas und Kindergruppen nicht besuchen, solange sie ansteckend sind, um andere Kinder zu schützen.