Rock am Ring: Über die Grenzen der Gesinnung

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Michael Haufen

Evan Moody von Five Fingers of Death auf einem Festival Evan Moody von Five Fingers of Death auf einem Festival

Evan Moody von Five Fingers of Death auf einem Festival

Quelle: Light Rocket über Getty Images

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Deutschlands größtes Rockfestival hat ein großes Problem: Pantera wurden wegen ihrer angeblich faschistischen Gesinnung nicht eingeladen. Jetzt debattiert eine weitere große Gruppe. Wer darf also noch auf dem ehemaligen Zeppelinfeld und am Nürburgring spielen?

„Imagination Reveals Truth“, heißt es im Vorspann eines Videos von Five Finger Death Punch in Las Vegas. Dieses Zitat stammt von Ralph Waldo Emerson, der Anfang des 19. Jahrhunderts davon träumte, dass Amerika zu sich und seiner alten Größe zurückfinden würde.

In Five Finger Death Punch stöhnt Amerika unter der Diktatur des Kommunismus und der Pandemie: Wer das System ablehnt, landet in Konzentrationslagern, wer Masken trägt, muss sich anpassen, Zombies horten Klopapier. Am Ende des gleichnamigen Musikvideos „Living the Dream“ ziehen die letzten Patrioten in den Bürgerkrieg ein. Die Nachrichten sagen, dass Amerika aufwacht. Es ist alles im 2020-Clip, von globalen QAnon-Verschwörungsfantasien bis hin zu Querdenken.

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Wie Experten sagen, macht die 5FDP jetzt auch in Deutschland Lärm. Die Rockband ist für Rock am Ring und Rock im Park gebucht, die großen Zwillingsfestivals am ersten Juni-Wochenende am Nürburgring und im ehemaligen Zeppelinfeld. Besorgte Karteninhaber, Kommunalpolitiker und Musikliebhaber ohne Lizenz fordern die Abschaffung der 5FDP – genau wie Pantera. Rock am Ring und Rock im Park haben die Band aus Texas nicht eingeladenDenn es gibt Videobeweise vom Hitlergruß auf der Bühne im Jahr 2016.

Die Totenhosen haben sich dazu offiziell geäußert, und es steht auch auf den Festival-Plakaten: Zur Haltung von Pantera könnten sie nichts sagen. “Wir halten die ganze Situation für kompliziert und unglücklich.”

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Tutenhusen selbst haben den einen oder anderen älteren, vielschichtigen und bedauernswerten Song in ihrem Giftschrank, etwa „Ülüsü“ über einen türkischen Liebhaber, für den sich der Sänger schämt. Die Geschichte des Rock ist auch die Geschichte seiner schändlichen Provokationen, jugendlichen Gesten und mentalen Unfälle.

Die ganze Gegenwart ist unglücklich und kompliziert geworden, und die alten Grenzen zwischen Ideologien sind fließend. Jeder kennt den Punk von nebenan, der sich weigert, sich impfen zu lassen und eine Maske zu tragen, weil er der Regierung nie getraut hat.

Abbruchkultur ist ein großes Wort. Bei Rock am Ring und Rock im Park stellt sich jedoch einfach die Frage, was ein Festival 2023 verträgt oder wen man am besten nicht wieder einlädt. Für die Antworten sind die Organisatoren verantwortlich und sonst niemand.



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