
Rewe ist nach Edeka der zweitgrößte Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland.Bild: IMAGO / Wolfgang Maria Weber
Supermarkt
Die wohl am häufigsten gestellte Frage im Supermarkt ist die der Kassiererin: drinnen nach dem Kassenbon. Jeden Tag landen zahlreiche Zettel in den Händen von Kunden oder im Müll. Doch einige Supermärkte wie Lidl, Kaufland und Edeka bieten mittlerweile eine digitale Alternative an. Sie wollen also Papier sparen.
Rewe-Kunden können ihr Konto zum Beispiel über das Bonusprogramm Payback digital erhalten. Aber das System stößt jetzt auf Unverständnis. Bewertungen im Internet willkommen.
Bei jedem Einkauf sind Verkäufer verpflichtet, eine Quittung auszustellen – digital oder auf Papier.Bild: SVEN SIMON / Frank Hörmann/SVEN SIMON
Twitter-Nutzer nehmen die Kampagne von Rewe als widersprüchlich wahr
Der Grund: Rewe bewirbt dieses papierlose System auf stark kritisierte Weise: mit einem zusätzlichen Gutschein. Einige Twitter-Nutzer posten Fotos von Flyern auf der Plattform, die lauten: “Der Umwelt zuliebe: Nimm das eBon.” Auf dem Papier können Sie Ihr digitales Konto in der Rewe-App oder in Ihrem Rewe-Benutzerkonto aktivieren.
Für viele eine seltsame Aktion, um auf eine umweltfreundlichere Alternative hinzuweisen. „Minimal widersprüchlich“, wertet der Nutzer.
Andere sind der Meinung, dass es bessere Möglichkeiten gibt, das neue System zu fördern. In seinem Tweet zieht er einen Vergleich: „So nennt man eBon sinnvoll: Stände, Plakate, Displays. Wie Rewe auf eBon betont: mit einem zusätzlichen Bonus.“
eBon-Nutzer erhalten zusätzlich einen Werbegutschein
“Was für ein Unsinn”, sagt eine andere Person. Sie schreibt, dass sie sowieso schon eBon nutzt und „den Clip trotzdem bekommt“. “Was ist mit der Umwelt?”fragt der Nutzer die Erfinder Payback und Rewe.
Ein Twitter-Nutzer hält ein solches Vorgehen für sinnlos und wendet sich mit einer Bitte an die Supermarktkette:
„Rewe, ich finde deine eBon-Aktion wie immer super. Aber ich habe sie seit zwei Jahren und habe diese Anzeige immer noch gedruckt. Kannst du das nicht für eBon-Nutzer stoppen? Es würde viel von diesem gefährlichen Müll einsparen .”
Rechnungen müssen eigentlich als Sondermüll behandelt werden. Sie bestehen in der Regel aus chemisch beschichtetem Thermopapier. Entsorgen Sie Zettel daher nicht im Altpapier, sondern im Restmüll oder im Sondermüll.
Dass durch Rechnungen Unmengen an Müll entstehen, liegt nicht nur an den Händlern. Seit Januar 2020 besteht beim Kauf in Deutschland eine Quittungspflicht, die es Verkäufern verbietet, die Quittung komplett wegzulassen. Daher muss es zugewiesen werden, auch wenn der Kunde es nicht wünscht.
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