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Ab 2023 entfällt die Zuverdienstgrenze für Rentner. Dies sollte Raum für eine neue Strategie bei der Planung des Ruhestands schaffen.
München – Arbeiten und gleichzeitig Rente beziehen, ohne dass diese durch Zuverdienst gekürzt wird: Viele Arbeitnehmer mit 63 Jahren können das dank Corona-Sonderregelungen zwei Jahre lang. Doch ab dem kommenden Jahr gelten noch großzügigere Regelungen – dauerhaft. Denn die Zuverdienstgrenze für die vorzeitige Pensionierung entfällt. das d.h erklärt die Einzelheiten.
Mit der Aufhebung will die Bundesregierung einen flexibleren Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand bei vorzeitiger Pensionierung. In der Praxis schafft dies Raum für eine neue Strategie: Wer früh in die Altersvorsorge einsteigt, kann in Zukunft vielfach mit doppeltem Einkommen planen: Rente plus Erwerbseinkommen.
Neue Regeln für die Pensionierung mit 63 Jahren: Diese Regeln galten bisher
Das Rentengesetz sieht derzeit vor, dass Vorruheständler, die mehr als 6.300 Euro brutto im Kalenderjahr verdienen, mit einer Kürzung ihrer Rente rechnen müssen. Aufgrund des Coronavirus wurde diese Grenze auf 46.060 Euro erhöht. Diese Sondervereinbarung sollte Ende des Jahres auslaufen. Doch anders als ursprünglich geplant, wurde die Zuverdienstgrenze für Frührentner nun sogar ganz abgeschafft. Es gelten aber weiterhin die Voraussetzungen: 35 Jahre Beitragserfahrung (inkl. Anrechnungszeiten), Mindestalter 63 Jahre.
Neue Regeln für den Ruhestand mit 63: Wie passen Sie Ihre Altersvorsorge an?
Spielen Gesundheit und Arbeitgeber zusammen, können Sie über mehrere Jahre mit einem doppelten Einkommen rechnen. Das kann zum Beispiel nützlich sein, um die letzten Schulden eines Eigenheims zu begleichen oder sich den Traum vom Wohnmobil oder Reisen erfüllen zu wollen.
Neue Regeln für die Rente mit 63: Steigt die Rente 2023?
Da die Arbeit weiterhin rentenversicherungspflichtig ist, sammeln Sie mehr Rentenpunkte. Bei einem Bruttogehalt von 2.000 Euro sind das gut 0,6 Entgeltpunkte pro Jahr. In vier Jahren würde dies eine Erhöhung der monatlichen Rente um rund 100 Euro bedeuten.

Neue Regeln für den Ruhestand mit 63: Was müssen Sie steuerlich beachten?
Eine Kombination aus Rente und Erwerbseinkommen kann zusätzliche Steuern verursachen, da die meisten Renten steuerpflichtig sind. Ebenfalls wichtig: Vom Lohn werden weiterhin Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen, von der Rente Kranken- und Krankenversicherungsbeiträge. Die Rentenversicherung erhebt keinen Steuerabzug. Dazu müssen Sie eine Steuererklärung abgeben. Aufgrund der zusätzlich bezogenen Rente wird eine zusätzliche Steuer fällig!
Rechenbeispiel:
Bernd K. verdient 3.000 Euro brutto im Monat, seine monatliche Rente beträgt 1.500 Euro (weiter: Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung 1,3 Prozent, Kinderbetreuungsversicherung, ohne Kirchensteuer). Bernd K. verbleibt ein Nettogehalt von 2.025,17 Euro und eine Rente von 1.335 Euro nach Abzug der Kranken- und Pflegeversicherung. Legt man das zugrunde, muss er mit einer Steuernachzahlung von 2.000 Euro rechnen. Dafür müsste er monatlich rund 165 Euro aufbringen.
Neue Regeln für die Rente mit 63: Was tun?
Beantragen Sie einfach eine Rente, Sie benötigen keine Zustimmung Ihres Arbeitgebers. Wenn der Arbeitgeber von der Rente nichts wissen will, haben Sie die Möglichkeit, eine Teilrente (z. B. 90 Prozent) zu beantragen.