
Die Bayern-Profis feiern den Sieg zum Saisonauftakt in Frankfurt.Bild: imago / Kessler Sports Photography
Bundesliga
Der FC Bayern will alles. Der Rekordmeister ist nach wie vor in allen drei Wettbewerben vertreten und hat Chancen auf die Meisterschaft, den Pokal und die UEFA Champions League.
Vor allem die Europapokal-Ambitionen der Bayern waren wohl der Grund, warum die Bayern-Bosse Sven Ulrich nach dem Skiunfall von Neuer nicht vertrauen wollten und den Gladbacher Jan Sommer verpflichteten.
Mit Jan Sommer fühlen sich die Bayern fit für das Achtelfinale des Champions-League-Konkurrenten Paris Saint-Germain.Foto: dpa / Hendrik Schmidt
Mehr als 100 Millionen Euro haben Oliver Kahn und Hasan Salihmidzic in diesem Sommer bereits in neue Spieler investiert, um für die Titeljagd gerüstet zu sein. Nun droht ausgerechnet dem teuersten Neuzugang kurz vor dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League die Trennung.
UEFA ermittelt: Hat de Ligt Schwarzgeld von Juba kassiert?
Dem Innenverteidiger von Attis de Liga droht nach jüngsten Berichten eine 30-tägige Sperre wegen angeblicher Beteiligung am Betrugsskandal bei seinem Ex-Klub Juventus Turin.
Für die Dienste von Matthijs de Liga überwiesen die Bayern im Sommer 67 Millionen Euro nach Turin.Foto: dpa / Uwe Anspach
Die alte Dame wurde vergangene Woche von einem italienischen Verbandsgericht verurteilt Wegen Bilanzfälschung wurden 15 Punkte abgezogen. Das Fußballgericht sah es als erwiesen an, dass Juve die Marktwerte seiner Spieler überhöht habe, um die Gagen zu rechtfertigen.
Zwischenzeitlich wurde behauptet, die Spieler hätten einen Teil ihres Gehalts auf Schwarz verdient haben sollen: Dementsprechend mussten die Profis ran Sie haben zu Beginn der Epidemie offiziell einen Gehaltsverzicht unterschrieben, das Gehalt wurde ihnen aber trotzdem heimlich ausgezahlt.
Ein vom italienischen Journalisten Paolo Ziliani durchgesickerter Chat-Verlauf zeigt Teamkapitän Giorgio Chiellini, der seinen Teamkollegen den Betrug erklärt und von außen Stillschweigen anordnet.
Das liest die UEFA jetzt stattdessen: Die Europäische Union untersucht nun Turins Finanzen. Wird den Vorwürfen stattgegeben, droht den beteiligten Spielern zudem eine 30-tägige Sperre, wie Ziliani berichtete.
Auch Cristiano Ronaldo könnte gesperrt werden – La Liga kooperiert
Wird den Spielern selbst Vorsatz nachgewiesen, ist es völlig unerheblich, für welchen Verein sie aktuell spielen. Auch für den FC Bayern München wird es ein herber Schlag: Der Verteidiger kann im Zweifel wichtige Spiele in Liga, Pokal oder Champions League verpassen.
Auch andere prominente Job-Spieler könnten betroffen sein: Superstar Cristiano Ronaldo spielte zu Beginn der Pandemie noch in Turin. Auch er wird Chiellinis WhatsApp-Nachrichten zumindest lesen. Die UEFA-Sperre machte ihm jedoch wenig aus – nun ist er zum FC Al-Nasr nach Saudi-Arabien gewechselt.
Cristiano Ronaldo spielt jetzt in Riad.Bild: AP/dpa
De Ligt hat zumindest einen Hoffnungsschimmer: Der Bayern-Profi war laut Ziliani maßgeblich an der Aufarbeitung des Eklats beteiligt. Unter anderem soll er dem italienischen Gericht die mittlerweile lückenhaften Chatverläufe zur Verfügung gestellt haben. Es ist jedoch noch unklar, ob ihm diese Zusammenarbeit mit dem italienischen Verband die Nachsicht der UEFA garantiert.
Der BVB ging diesen Sommer auf große Einkaufstour: Dortmund zahlte für zehn Neuzugänge insgesamt 91 Millionen Euro. Die erste Saisonhälfte verlief danach ziemlich enttäuschend – Borussia war in der WM-Pause Sechster, der BVB hat nun sieben Punkte Rückstand auf Titelverteidiger Bayern München.