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Mehr als Transgender: Lauren aus Bad Nenndorf will Miss Germany werden
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Laurén Kaczmarczyk (22) steht im Halbfinale von Miss Germany und will sich dort nicht vergeschlechtlichen lassen.
© Quelle: Leonie Peplow
Bad Nenndorf. Eine Frau aus Bad Nenndorf steht im Halbfinale von Miss Germany 2023. Lauren Kaczmarczyk hat es dort nach der ersten Runde mit 40 Kandidatinnen geschafft. Sie ist neben Saskia von Bergen aus Wiefelstede im Ammerland die einzige Halbfinalistin aus Niedersachsen. Was Bad Nenndorf im Bewerberfeld besonders macht: Sie ist transgender. Angenommen, er wurde als Junge geboren, entschied sich aber plötzlich, eine Frau zu werden.
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Kaczmarczyk ist 22 Jahre alt und absolviert derzeit eine Ausbildung zum Atem-, Sprech- und Stimmlehrer an der CJD-Schule in Schlaffhorst-Andersen. Er ist jetzt im letzten von sechs Semestern. Der Halbfinalist betont: „Während meiner Berufsausbildung habe ich gelernt, meine Stimme richtig einzusetzen und anderen damit zu helfen.“ Er will es auch für den Wettbewerb nutzen.
Sensibilisierung für Transmenschen? “Ich denke, wir sind über diesen Punkt hinaus.”
Im Laufe der Jahre hatte Kaczmarczyk nach ihren eigenen Worten das Gefühl, dass “das Geschlecht, das mir bei der Geburt zugewiesen wurde, nicht meiner Geschlechtswahrnehmung entsprach”. Dies wurde durch medizinische und psychologische Diagnose bestätigt. Seitdem lebt sie mit der Diagnose Geschlechtsdysphorie. Seitdem hat sich sein Leben auf allen Ebenen zum Besseren verändert.
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Lauren Kaczmarczyk (22).
© Quelle: Leonie Peplow
„Meine Mission bei Miss Germany 2022/23 ist nicht mehr als Bewusstseinsbildung für das Trans-Thema. Ich denke, diesen Punkt haben wir bereits überschritten“, sagt der 22-Jährige. Die Themen Diversität, Sexualität und Geschlechtsidentität erhalten heute in den Medien und in der Politik eine große Aufmerksamkeit – in einem Ausmaß, das vor Jahren unvorstellbar war.
Sie möchte auch vermeiden, im Wettbewerb transgender zu werden. Im Gegenteil, die Aufmerksamkeit sollte auf ihn als Person gerichtet werden. Diese Vorstellung hielt sie zunächst davon ab, sich als Miss Germany zu bewerben. Deshalb will Kaczmarchik noch einen Schritt weiter gehen. Sein Traum – auch wenn es utopisch klingt – „ist es, eine Zukunft zu schaffen, in der wir uns in erster Linie als Menschen begegnen, unabhängig von unserer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung. Denn das schafft für mich letztlich eine freie, vielfältige Gesellschaft.“ erklärt der 22-Jährige.
Kaczmarczyk im Miss Germany Camp: The View geht am 4. März 2023 ins Finale
Zahlreiche Workshops, Trainings und Challenges erwarten Kaczmarczyk und die anderen Bewerberinnen beim Miss Germany Camp im Januar. Er wird mit renommierten Experten zusammenarbeiten. Der berühmteste von ihnen ist wahrscheinlich Chefjuror Bruce Darnell, der in vielen Fernsehshows aufgetreten ist.
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In der Pressemitteilung heißt es, dass es bei der Wahl nicht nur ums Äußere gehe, sondern eine einzige Ansicht zur Bewertung herangezogen werde. Der Titel gilt als „Belohnung für Frauen, die Verantwortung übernehmen“.
Das Finale der Wahlen findet am 4. März in der Europa-Park Arena in Rust (Baden-Württemberg) statt. Der Gewinner erhält ein Stipendium in Höhe von 25.000 Euro.