
Wenn es um die Fans geht, die in das kleine Stadion auf dem Gelände des Jugendzentrums kommen, ist eines der größten Probleme des FC Bayern ein ganz kleines. „Alle für Deutschland“, riefen sie Sven Ulrich vor dem Testspiel am Freitagabend gegen RB Salzburg.
Wie groß oder klein die Probleme des deutschen Serienmeisters sind, lässt sich natürlich nicht in einem Testspiel beantworten. Aber so viel sei vielleicht gesagt: Für Ulreich, 34, hätte der Abend besser laufen können. Auch wenn er dreimal unschuldig war, kassierte er beim 4:4 (1:1) gegen Salzburg drei Gegentore.
Sollte der FC Bayern in der kommenden Woche keinen neuen Torhüter als Ersatz für den verletzten Nationaltorhüter Manuel Neuer verpflichten, wäre es Ulreichs globaler Wiedereinstieg in den Bundesliga-Neustart in einer Woche bei RB Leipzig.
Habana Langelsmann: Die Konterabwehr muss besser funktionieren
Das Spiel, das einzige Testspiel der Bayern in der Winterpause einen Tag nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Katar, war für freundschaftliche Bedingungen durchaus lehrreich. Schließlich sind sich RB Salzburg und RB Leipzig in ihrer Spielweise ziemlich ähnlich. Trainer Julian Nagelsmann muss daher einige Konsequenzen ziehen. Einer davon: Die Abwehr bei Gegenangriffen muss etwas besser funktionieren.
Die Bayern waren zunächst die bessere Mannschaft, als sie nach neun Minuten durch ein schönes Tor von Leroy Sane in Führung gingen, aber sehr schnell merkte man, dass sie die Vorbereitung satt hatten. In der 17. Minute glich Sekou Koita Salzburg mit einem Angriff in der Mitte locker aus, Dayo Opamakanu rutschte nach einem Zweikampf im Mittelfeld aus. Er bildete gemeinsam mit Benjamin Foward eine Innenverteidigung, Mathis de Ligt stand wegen Sprunggelenksproblemen nicht im Kader, Mittelfeldspieler Leon Goretzka (“Stresskontrolle”) und Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (“Krankheit”) fehlten ebenfalls.
Wenige Spielzüge reichten den Salzburgern zur Führung. Nach einer Ecke, nach starker Parade von Ulrich, traf Karim Konata (51.), kurz darauf erzielte Noah Okafor das 3:1. Drei der neun Ersatzspieler, die Neglesman nach einer Stunde einwechselte, sicherten den Ausgleich und den zwischenzeitlichen Vorsprung: Arijon Ibrahimovic (69.) mit einem schönen Distanzschuss, Kinglasi Koeman (71.) und Mathis Tell (88.), vor Okafor . In der 89. Minute traf die Minute erneut zum Ausgleich. Im Tor stand nicht mehr Ulreich, sondern Johannes Schenck, Bayerns dritter Torhüter.