
Sechs Jahre Haft für syrische Kämpfer aus Eschweiler


Ahrar al-Sham-Mitglieder im Jahr 2015 vor dem Angriff auf Dörfer in der Nähe von Idlib (Archivbild)
Quelle: pa/AA/ Abdul Rahman Seyed
Zwischen 2012 und 2014 reiste ein Mann aus Eschweiler mehrfach nach Syrien, um die Terrormiliz Ahrar al-Sham zu unterstützen. Ein Gericht hat ihn nun zu sechs Jahren Haft verurteilt – unter anderem wegen versuchten Totschlags und Terrorismusfinanzierung.
EEin syrischer Kämpfer aus Eschweiler bei Aachen ist wegen islamistischen Terrorismus zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte das Oberlandesgericht Düsseldorf am Mittwoch mit. Das Gericht verurteilte ihn zudem wegen versuchten Totschlags und Terrorismusfinanzierung. Laut Gericht war dieser Mann zwischen 2012 und 2014 mehrfach nach Syrien gereist, um sich an bewaffneten Aktionen gegen die Regierung von Baschar al-Assad zu beteiligen.
Der 45-Jährige hat sich der islamistischen Terrorgruppe Ahrar al-Sham (“Islamische Bewegung Freier Männer Großsyriens”) angeschlossen. Diese Milizen sollen zeitweise zwischen 10.000 und 20.000 Kämpfer gezählt haben.
Unter anderem mit einer AK 47 Kalaschnikow und einer Glock bewaffnet, plante er, zwei syrische Soldaten mit einem 19-Sekunden-Schuss zu töten, ohne sie zu bedrohen. In Deutschland erhielt er eine Kampfuniform, Fernrohr und Infrarot-Laserstrahlung.
Das Gericht wies eine deutsche Behauptung zurück, dass er hauptsächlich in einem Flüchtlingslager in Syrien war, um humanitäre Hilfe in Fotos, Videos, Standortdaten, Chats und Telefonaten zu transportieren.
Der Senat glaubte auch nicht seiner Behauptung, er habe das Ziel absichtlich verfehlt, um das Leben der Soldaten zu retten und nur zu entkommen. Als mildernd erwog das Gericht unter anderem, dass der Mann in Deutschland nicht als radikaler Islamist gelte. Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Über die Beschwerde muss der Bundesgerichtshof entscheiden.