Betriebsrat von Ford Saarlouis – Werk in Valencia wird immer teurer

Die Produktion mehrerer Modelle wurde eingestellt
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Ford-Betriebsrat: Nach der Entscheidung gegen Saarlouis wird das Werk in Valencia immer teurer

Laut Betriebsrat Saarlouiser steigen die Fixkosten am Ford-Standort in Valencia unerwartet. Zudem hat der Betriebsrat angekündigt, die Produktion mehrerer Modelle einzustellen – deutlich früher als geplant.

Der Betriebsrat von Ford informiert über die aktuelle Situation im Werk Saarlouis, Personalengpässe, Produktionsstopps, die vorzeitige Pensionierung mehrerer Top-Manager und steigende Kosten am Standort Valencia.

Wegen fehlender Teile: Keine Produktion vom 14. November bis 18. November

Am Mittwoch, 19. Oktober, teilte die Werksleitung mit, dass weniger Teile verfügbar seien als ursprünglich geplant. Aus diesem Grund werden bei Ford im Saarland zehn Tage lang keine Autos produziert. So sieht es die aktuelle Produktionsplanung vor. An vier Tagen im November (14. bis 18.) und sechs Tagen im Dezember wird in Saarlouis nicht produziert.

Lange Zeit hat der Betriebsrat Anträgen auf Kurzarbeit im Betrieb nicht zugestimmt. Beim Betriebsrat ist noch kein Antrag auf Kurzarbeit eingegangen. Der Gesamtproduktionsplan gilt nach wie vor als höchst ungewiss, teilte der Betriebsrat von Ford mit.

Überbesetzung und Kosten am Standort Valencia steigen

Der Betriebsrat teilt zudem mit, dass die Produktion der Automodelle S-MAX und GALAXY bereits im Frühjahr 2023 – und damit deutlich früher als geplant – eingestellt wird. Am Standort Valencia werden dadurch zunächst Redundanzen und Fixkosten erhöht.

Der Vorsitzende des deutschen Ford-Gesamtbetriebsrats, Martin Henning, erklärte in einem Rundschreiben: „Uns wurde ganz klar gesagt, dass Valencia gerade bei den Personalkosten deutliche Vorteile hat.“

Erst im vergangenen Monat nahm der Betriebsrat Stellung zur Produktion in Valencia, die elf Monate später als ursprünglich geplant anlaufen soll. Deshalb habe die Entscheidung von Ford gegen den Standort Saarlouis einen “faulen Beigeschmack”. Durch die monatelange Verzögerung in Valencia entgehen Ford laut Betriebsrat mehr als 100 Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen.

Vor allem in der Schlussmontage: „Sehr straffes Personal“

„Deshalb sind wir derzeit in verschiedenen Bereichen personell sehr unterbesetzt, was schnell zu einer Überbelegung führen kann“, hieß es in der Mitteilung vom Dienstag. Obwohl sich die aktuelle Personalsituation von 1000 auf 860 Focus-Produktionen pro Tag verbessert hat, bleibt sie trotz des reduzierten Tagessatzes in einigen Bereichen sehr knapp. Vor allem in den Fertigungsbereichen der Endmontage gibt es zu wenig oder „sehr wenig Personal“. Man müsse “genau beobachten, wie sich die Dinge hier entwickeln”.

Ford übernimmt Unterstützung für den Kuga Hybrid, die Produktion des Ford Fiesta wurde eingestellt

Ford übernimmt ab Januar 2023 die staatliche Förderung für elektrifizierte Hybridfahrzeuge für den Ford Kuga Hybria bis zu 6.750 Euro pro Fahrzeug zum Neupreis.

Ende Oktober hatte Ford angekündigt, die Produktion des seit 1976 produzierten Fiesta vorzeitig Ende Juni 2023 einzustellen. Das erste vollelektrische Auto, das Ford in Europa produziert, wird dann im nächsten Jahr den Fiesta ersetzen. Wie der Betriebsrat mitteilte, laufen in Köln die Vorbereitungen.

Drei Top-Manager gehen in den Vorruhestand

Ford-Chef Jim Farley (CEO) stellt die Geschäftsführung neu auf und verabschiedet sich von drei hochrangigen Ford-Managern in den Vorruhestand. Unter ihnen ist Europa-Boss Stuart Rowley. Er geht am 1. Dezember in den Ruhestand. Der Nachfolger an der Europaspitze ist laut einer Pressemitteilung des Ford-Betriebsrats noch nicht bekannt.

Auch Steven Armstrong, bisheriger Europachef und zuletzt zuständig für Indien und Südamerika, wird das Unternehmen verlassen. Farley verabschiedet sich auch von Joy Falotico, die Präsidentin von Lincolns US-Division war. Offiziell würden sich alle drei für den Rücktritt entscheiden.

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