Bau – Stuttgart – Pläne für Opern-Sanierung nicht mehr haltbar – Wirtschaft

Stuttgart (dpa/lsw) – Angesichts von Inflation und Krieg in der Ukraine sind Sanierungspläne für das Stuttgarter Opernhaus aus Sicht des Bundes der Steuerzahler nicht mehr tragbar. „Kanzler Olaf Scholz hat eine Wende ausgerufen. Heute leben wir in einer anderen Welt“, sagte Landeschef Eike Möller der Deutschen Presse-Agentur. Auf diese Zäsur muss sich auch die Politik bei den öffentlichen Ausgaben einstellen. Die Ratschläge der Politik zum Energiesparen für die private Haushaltsführung reichen nicht aus. „Das Land muss seine Ausgaben begrenzen. Eine Möglichkeit besteht darin, große Projekte zu kürzen.“

Auch Lesen :  Neuverschuldung fällt 2022 nicht ganz so hoch aus wie befürchtet - Wirtschaft

Möller sagte, Land und Stadt sollten ernsthaft prüfen, ob der Bestand saniert werden kann. “Es ist nicht nachhaltig, einen temporären Standort zu bauen. Seine Nutzungsdauer ist begrenzt.” Der Bund der Steuerzahler ist nicht gegen die Renovierung des Opernhauses. Es muss getan werden. „Aber wenn es eine seriöse und günstige Alternative zu den bisherigen Plänen gibt, sollte diese bevorzugt werden.“

Auch Möller sieht die geplante Kreuzbühne kritisch. Dies ist ein zusätzliches Kostenrisiko, da hier in die historische Bausubstanz eingegriffen werden muss. Bei bühnenübergreifenden Bühnen flankieren gleichgroße Räume die Bühne links, rechts und hinten, so dass ganze Sets schnell gewechselt werden können. „Der Druck auf die öffentlichen Haushalte steigt, da kann man geplante Kultureinrichtungen nicht so weiterführen, als wäre nichts passiert.“

Auch Lesen :  Natur - "Brocken-Benno" mit 90 Jahren gestorben - Wirtschaft

Die Sanierung des über 100 Jahre alten Opernhauses im Stuttgarter Schlossgarten ist seit Jahren Gegenstand politischer Debatten. Es ist renovierungsbedürftig und platzt aus allen Nähten. Außerdem wird mehr Platz benötigt, etwa für Proberäume, das Dach von 1911 ist marode, die Bühnentechnik veraltet, die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß.

Auch Lesen :  Kampf um Industrie: Bedarf an 477-Milliarden pro Jahr - Wirtschaft

Die gemeinsame Projektgesellschaft der Stadt Stuttgart und des Landes soll das Gesamtprojekt planen und umsetzen. Land und Stadt wollen sich die Kosten dafür teilen. Ob das derzeitige Budget von mehr als einer Milliarde Euro gehalten werden kann, ist allerdings ein großes Fragezeichen. Der Nationale Rechnungshof bat auch darum, den Plan im Lichte der Krise zu überprüfen. Die CDU-Bundestagsfraktion pocht darauf, günstigere Alternativen nicht aus den Augen zu verlieren.

© dpa-infocom, dpa:230128-99-388773/2

Source

Leave a Reply

Your email address will not be published.

In Verbindung stehende Artikel

Back to top button