Als Deutschland im Schnee versank

Auch nach Weihnachten herrscht in weiten Teilen Deutschlands noch das mitteleuropäische saisontypische Wetter mit Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt. Doch schon Anfang des Jahres brodelte die „Schneekatastrophe“, die den Winter 1978/79 zum Jahrhundertereignis machen sollte.

Über der Ostsee gab es eine Luftmassengrenze. Im Norden dominierte ein Hochdruckgebiet über Skandinavien das Wetter – arktische Polarluft und Temperaturen bis 40 Grad unter dem Gefrierpunkt. Über dem Rheinland, südlich der Grenze zwischen den Luftmassen, herrschte ein Tiefdruckgebiet mit feuchter Luft und deutlich milderen Temperaturen von wenigen Grad über Null.

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„Nach anhaltend heftigen Schneefällen hat am 30. Dezember endlich Polarluft den Weg in die Alpen gefunden“, beschreibt der Deutsche Wetterdienst den Beginn des Jahrhundertwinters.

Deutlicher wird nun, wie stark die Unterschiede auf beiden Seiten der Luftmassengrenze sein können. Baden-Württemberg und Bayern hatten noch Biergartenwetter, während 100 Kilometer nördlich bereits Frost, Graupel und starker Schneefall herrschten. In den Städten Hof und Weiden sank die Temperatur beim Grenzübertritt innerhalb von 24 Stunden um 28 Grad.

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Zunächst ertrinken der Norden und Osten Deutschlands im Dauerschneefall. Auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze gab es eine bis zu sechs Meter hohe Lawine. Autos und Züge stehen im Stau, Strom- und Telefonnetze sind ausgefallen, Städte und Inseln sind zeitweise von Versorgung und Kommunikation abgeschnitten. 17 Menschen starben an Erkältung in der Bundesrepublik und mindestens 5 Menschen in der DDR.

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Die bis März 1979 anhaltende Schneedecke verursachte weitere Kältewellen in Europa. Im Februar sind in einigen Teilen Norddeutschlands erneut bis zu 80 Zentimeter Schnee gefallen. Der lange, kalte und schneereiche Winter 1978/79 war laut DWD-Aufzeichnungen nicht so einzigartig. Relativ strenge Winter gab es 1962/63, 1984/85 und 1986/87.

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